Die Eiderente

Wissenschaftlicher Name Somateria molissima
Brutgebiet Europa Nördlicher Atlantik, Küsten und nahe liegende Gewässer von Nord- und Ostsee.
Vogelzug Nordöstliche Populationen ziehen zur Atlantikküste. Westlichere bleiben in ihrem Gebiet.
Vorkommen in der Schweiz Nach grösseren Einflügen ab 1988 eine kleine Zahl von Brutnachweisen an verschiedenen Seen.
Vorkommen in Rapperswil-Jona 1988 erster Brutnachweis, dann wieder 1999 und fast alljährlich von 2001 bis 2013. Zurzeit vermutlich einziger Brutplatz mit regelmässiger Fortpflanzung im europäischen Binnenland.
Eiderentenerpel werden am Rapperswiler Holzsteg

Die grossen und aufallend schwarzweissen Eiderentenerpel werden am Rapperswiler Holzsteg viel beachtet, wo sie oft sehr nahe schwimmen, wie am 12. Februar 2008.

Beobachtungsstellen Vor und während der Brutzeit regelmässig im Bereich von Seedamm und Holzsteg, oft auch unter diesem hindurch schwimmend. Sonst gelegentlich in Stegnähe, oft aber weit draussen auf dem Obersee oder westlich des Seedamms. Seltener beim Heilighsli, vor dem Endingerhorn oder vor der Jonamündung. Die Eiderenten zeigen gegenüber dem Menschen keine Scheu, schwimmen oft parallel zum Holzsteg in kleinem Abstand.
Färbungsunterschiede Auffälliger Gefiederwechsel beim Männchen zu Beginn des Sommers, wo dieses weitgehend schwarz erscheint. Bereits im Herbst tragen die Vögel aber wieder das Brutkleid.
Eiderentenepel am Holzsteg im Schlichtkleid am 7. Juni 2012.

Eiderentenepel am Holzsteg im Schlichtkleid am 7. Juni 2012.

Das Weibchen ist recht einfarbig braun befiedert; Grösse und typische dreieckige Kopfform lassen kaum eine Verwechslung zu.
Eiderentenweibchen zeigt typisches Kopfprofil, nahe Holzsteg am 23. Mai 2010. mit zwei von fünf Jungen

Eiderentenweibchen zeigt typisches Kopfprofil, nahe Holzsteg am 23. Mai 2010. mit zwei von fünf Jungen

Der Eiderententrupp umfasst am Jahresende 2013 wie seit längerer Zeit acht Männchen und fünf Weibchen. Gelegentlich sieht man sie alle beisammen.
Eiderentenfamilie Bruten vermutlich meist am östlichen Fuss des Seedamms in Vertiefungen, meist eher spät und damit hochwassergefährdet. Bisher nie mehr als fünf Junge beobachtet; in den ersten Tagen werden sie meist in unmittelbarer Nähe des Holzsteges geführt.
Eiderentenweibchen mit fünf Küken am Holzsteg, 25. Mai 2011.

Eiderentenweibchen mit fünf Küken am Holzsteg, 25. Mai 2011.

Je vier Familien 2014 und 2015 Früherer Brutbeginn und besserer Aufzuchterfolg 2014. Familien mit 3, 5, 5 und 4 Jungen; 12 Jungvögel flügge geworden. 2015 Jungenzahlen 4,3,1,1. 1 Kleines von Mitttelmeermöwe erbeutet, 2 Junge flüggegeworden, je 1 Männchen und Weibchen.
Aufzuchtproblem Die Eiderente ist ein typischer Meeresvogel; Salzwasser scheint auch eine wesentliche Voraussetzung für ein gutes Gedeihen der Jungvögel. In der Rapperswiler Population sind einige wenige Junge aufgekommen (9 von 37), eine Mehrzahl aber ist in den ersten beiden Lebenswochen verschwunden, wohl aufgrund der speziellen Lebensbedingungen im Süsswasser. Mögliche Gründe für den Erfolg 2014: Kälteres Wasser bei frühem Brutbeginn. Zusätzliche Salze bei Nahrungsaufnahme an Betonwänden Seedam-Durchlass.

Das Ende – kurz- oder mittelfristig

Unser Eiderentenvorkommen ist gefährdet. Wenn kein «Nachschub» vom Meer kommt, wird das Ende kommen. Spätestens dann, wenn das einzige Weibchen ausfällt, das aus dem hiesigen Nachwuchs stammen könnte. Dann wären weitere Familien denkbar, wobei das einseitige Geschlechterverhältnis für das Weibchen Stress bedeutet. Waren es zu Beginn der Brutzeit 2019 noch 9 Erpel und 3 Weibchen, so 2021 und 2022 8 Erpel und ein Weibchen. Immerhin wurden 2018, 2020 und 2021 noch je zwei kleine Junge geführt, 2022 ein einziges, doch forderten die schwierigen Aufzuchtbedingungen und die gefrässigen Mittelmeermöwen ihre Opfer.

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29.04.2021

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10.02.2022

Jede erfolreiche Brut könnte die letzte sein

Es war überraschend, ausgerechnet im Frühjahr 2021 eine Eiderentenfamilie anzutreffen. In diesem nassen und kühlen Zeitraum gingen die meisten Entenbruten aller Arten verloren. Dass die Eiderente diesmal eher früh brütete, dürfte von Vorteil gewesen sein. Allerdings waren die beiden Jungen männlich, eines davon wurde flügge.

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07.06.2021

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07.06.2021

Zu Beginn der Brutzeit 2022 sind acht adulte und ein vorjähriges Männchen im Gebiet, sowie ein umworbenes Weibchen. 2023 sind es noch sechs Männchen und das Weibchen.